Im Segelbachtal bei Waldenbuch konnte im Herbst/Winter 2022/23 in Zusammenarbeit mit ForstBW und der Stadt Waldenbuch ein weiteres Stillgewässer angelegt werden. Das Gewässer wurde aus Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg finanziert, Antragsteller war unsere NABU-Gruppe Steinenbronn-Waldenbuch. Es stellt einen weiteren Trittstein in unserer Amphibienverbundachse dar und soll bei der Ausbreitung und Vernetzung unserer heimischen Amphibien helfen. Wir danken Revierleiter Daniel Berner, der Stadt Waldenbuch und der Stiftung Naturschutzfonds (Frau Dr. Marquart) für die Ermöglichung dieses Projekts.
Das im Frühjahr 2022 neu angelegte Gewässer konnte im Jahr 2023 erstmals auf seinen Amphibienbestand mittels Kleinfischreusen beprobt werden. In den Reusen fanden sich zahlreiche Faden- und einige Bergmolche. Weitere Amphibienarten waren Teichfrosch, Gelbbauchunke und einige Larven des Grasfroschs. Die Entwicklung ist bisher als positiv zu bewerten. Wir hoffen, dass aufgrund der günstigen, sonnenexponierten Lage des Gewässers in den nächsten Jahren auch Laubfrosch und Kammmolch zuwandern können. Gerade Kammmolchvorkommen sind in wenigen 100 m Nähe vorhanden.
Auch im Jahr 2023 konnte der Kammmolch-Fund aus dem Jahr 2021 leider nicht bestätigt werden. Das Gewässer ist weiterhin von zahlreichen Faden- und Bergmolchen besiedelt, hinzu kommen wenige Teichmolche. Auch Teichfrösche sind am Gewässer individuenreich vertreten.
Das im Winter 2020/21 neu angelegte Gewässer wurde im Jahr 2023 zum zweiten Mal auf seinen Amphibienbestand kontrolliert. In den Reusen fanden sich zahlreiche Berg- und Fadenmolche, zudem siedelt im Gewässer eine große Population des Teichfroschs. Trotz der guten Lage des Gewässers an der Wasserleitungstrasse konnten bisher keine selteneren Amphibien beobachtet werden.
In den Gewässern am Neuweiler Grubenhau konnte der Kammmolch auch im Jahr 2023 mittels Reusenfallen anhand von maximal vier Exemplaren bestätigt werden. Eine erfolgreiche Vermehrung der gefährdeten und streng geschützten Art ist aufgrund der vielen Goldfische derzeit auszuschließen. Für den Herbst 2024 besteht die Hoffnung, dass die Goldfische dauerhaft aus den Gewässern entfernt werden können.
Am Stallberg bleibt der Bestand des Kammmolchs aufgrund der regelmäßig durchgeführten Pflegemaßnahmen weiterhin konstant. In den Reusen konnten im Jahr 2023 maximal 20 Kammmolche nachgewiesen werden. Die Kontrolle der Kleinfischreusen fand zusammen mit der NABU-Ortsgruppe Sindelfingen-Böblingen im Rahmen einer Amphibienexkursion statt. Für die Teilnehmer war es ein besonderes Erlebnis, an einem Gewässer alle vier heimischen Molcharten zu erleben. In Fahrspuren im umgebenden Wald fanden wir zudem noch einige Gelbbauchunken, die die rundum gelungene Exkursion abrundeten.
Im Winter 2022/23 wurden weitere Gehölze um das Gewässer entfernt, um die Wasserhaltung zu verlängern. Bei Beprobungen mittels Reusenfallen konnten im Frühjahr Berg-, Faden- und Teichmolch erfasst werden, auch der Grasfrosch reproduziert im Gewässer. Im angrenzenden Offenlandgewässer, das in Besitz der Gemeinde Steinenbronn ist, stehen hoffentlich für Herbst/Winter 2024/25 Baggermaßnahmen an, sodass auch dieses Gewässer wieder in einen guten Zustand versetzt werden könnte. Der Bauhof Steinenbronn hat dankenswerterweise bereits die Gehölze um das Gewässer auf den Stock gesetzt.
Unser erstes, im Jahr 2017 angelegtes Gewässer wurde 2023 wieder auf seinen Amphibienbestand beprobt. Das Wasser ist durch Lehmauswaschungen weiterhin trüb, im Gewässer haben sich zwischenzeitlich gute Populationen von Berg- und Fadenmolch eingestellt, auch Teichfrösche sind zahlreich vorhanden. Stärker gefährdete Arten konnten wir bisher nicht nachweisen, auch wenn das Gewässer augenscheinlich in einem guten Zustand ist.
Im Sulzbachtal zwischen Steinenbronn und Schönaich wurde auf Betreiben des NABU ein weiteres, stark verlandetes und beschattetes Gewässer durch den Eigentümer freigestellt und ausgebaggert. Das Gewässer ist aufgrund seiner besonnten Waldrandlage und der Nähe zum Standortübungsplatz Böblingen prädestiniert für eine Ausbreitung von Kammmolch und Laubfrosch. Im Frühjahr 2023 konnten hier direkt nach dem Ausbaggern zahlreiche Larven des Grasfroschs nachgewiesen werden.
Auf dem Roten Berg zwischen Steinenbronn und Schönaich wird mit o. g. Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds ebenfalls die Freistellung und Entlandung zugewachsener Gewässer in Zusammenarbeit mit Revierleiter Achim Klausner fortgeführt. Hier wurde im Herbst 2023 das erste Gewässer wiederhergestellt.
Für 2024 fehlen uns derzeit noch konkrete Standorte für eine weitere Maßnahmenumsetzung, da geeignete Stellen für eine Gewässerneuanlage rar sind. Vielleicht ergeben sich weitere Möglichkeiten auf dem Betzenberg zwischen Waldenbuch und Dettenhausen, wo Kammmolch und Laubfrosch in den 1980er- und -90er-Jahren noch nachgewiesen waren.
Text und Fotos, Dr. Bamann Vorstandsmitglied NABU Steinenbronn/Waldenbuch